Dornier Do 31
Während der 1960er Jahre beschäftigte man sich ausgiebig mit den Proble-men der VTOL-Konfiguration. Die englische P.1127 Baureihe war er-folgreich geflogen, und man sprach von VTOL-Transportern, die Kampf-flugzeuge während des Einsatzes unterstützen sollten. Dornier flog das erste von zwei Versuchsflugzeugen mit V/STOL-Konfiguration und der Bezeichnung Dornier D0 31E am10. Februar 1967. Das gewählte Triebwerk war das Rolls-Royce Bristol Pegasus Turbofan mit Vektorsteuerung, von denen je eines unter den Tragflächen angebracht werden sollte, während für den Hub ein großer Behälter mit vier Rolls-Royce RB.162 Strahltriebwerken an beiden Flügelspitzen angebracht war. Die erste Do 31E flog nur mit den Pegasus Triebwerken, aber die zweite hatte bei ihrem Erstflug am 14. Juli1967 alle zehn Triebwerke montiert und unternahm den ersten Übergang vom Senkrechtstart zum Horizontalflug am 16. Dezember 1967; fünf Tage später wiederholte sie den Vorgang in umgekehrter Richtung.
Modifikation Do.31
Spannweite, m 18,06; Länge, m 20,88; Höhe, m 8,53;
Flügelfläche, m² 57,00
Gewicht, kg
Leergewicht 22.453, norm. Startgewicht 27.442
Triebwerkstyp: 8 Rolls-Royce RB 162-4D Turbojets
Reiseflug: 2 Rolls-Royce (Bristol) Pegasus 5-2 Turbojets
Start: 8 x 1.996 kp
Reiseflug: 2 x 7.031
Reisegeschwindigkeit, km/h 644
Reichweite, km
Dienstgipfelhöhe, m 10.515
Besatzung, 2
Nutzlast: 36 Fallschirmjäger auf Klappsitzen oder
24 Verwundete auf Tragen
Die Do 31 war kein besonders attraktives Flugzeug, aber dafür ein aus ge-sprochen tüchtiges Model}, das mehrere neue Klassenrekorde für Flug-zeuge mit Jet-Auftrieb aufstellte, als es von München aus zur Pariser Air Show von 1969 flog. Ein drittes Flugzeug wurde für statische Tests gebaut. 1969 und 1970 wurde der Typ im Rahmen eines Abkommens zwischen Dornier, der Bundesregierung und der NASA in den USA einem Untersuchungsprogramm unterzogen. Die Bundesregierung untersuchte mehrere Entwürfe für einen zivilen V/STOL-Transporter mit Strahlantrieb und wählte ein Dornier-Modell, die Do 231, zur genaueren Untersuchung. Der Typ basierte grundsätzlich auf der Struktur der Do 31 und sollte zwei Rolls-Royce RB.22O Zweistromtriebwerke mit 10.886 kp Schub unter den Tragflächen (für den Schub) und zwölf RB.202 Hubtriebwerke von je 5.942 kp erhalten, die im Rumpfvorder- und -hinterteil sowie in zwei großen Behäiltern in den äußeren Flügeln untergebracht werden sollten. Die zivile Ausführung (D0 231C) war für 100 Passagiere geplant, und für die militäirische Version (D0 231M) war ein modifiziertes Fahrwerk und ein längeres Rumpfhinterteil mit Laderampe vorgesehen. Diese interessanten Projekte wurden jedoch nicht verwirklicht.